Dass mir die Angewandte Improvisation und das Improvisationstheater sehr ans Herz gewachsten sind, sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben. Aber warum ist das eigentlich so? Warum ist aus der anfänglichen Faszination für den Witz und die Spontaneität der Improspieler eine Leidenschaft geworden?

Ich bin zunächst einmal davon überzeugt, dass Improvisationstheater nicht gleich Improvisationstheater ist. Wenn man Pech hat, landet man bei einer Show, in der die Mitwirkenden krampfhaft versuchen lustig zu sein. Da gibt es dann den einen oder anderen lauten Schenkelklopfer, aber das Lachen vergeht dem Zuschauer recht schnell. Die Spieler baden in Selbstdarstellung und werden im Laufe des Abends immer lauter – genau wie die vorab erwähnten Schenkelklopfer. Das sind dann die Shows, bei denen man in der Pause wirklich überlegt, ob man eine weitere 3/4 Stunde bewältigen kann.

Landet man aber bei den richtigen Mentoren, wird einem schnell klar, dass Improvisation sehr viel mehr ist als der schnelle Witz. Mag das Ergebnis oftmals auch lustig sein – schließlich wollen wir im Theater unterhalten – die innere Haltung eines guten Improvisationsspieler ist es nicht. Da spielen andere Dinge elementare Rollen: Wertschätzung, Akzeptanz, Toleranz, Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Resilienz, Vertrauen, Verantwortung und und und…
Sicher wird beim Improvisationstheater mit Klischees um sich geworfen, dass sich die Balken biegen, und auf jeden Fall schlüpfen wir in verschiedene Rollen. Aber nicht der Schauspielunterricht macht einen guten Improspieler aus, es ist die harte Arbeit an der inneren Grundhaltung. Schauspiel, Tanz, Gesang etc. sind dann das iTüpfelchen, aber ohne die richtige, die Positive Grundeinstellung ist eine authentische Darstellung dessen, was wir vermitteln möchten, nicht möglich.
Quasi wie im richtigen Arbeitsleben. Wenn ich von einem Produkt oder einer Dienstleistung nicht überzeugt bin – und ich meine richtig überzeugt bin – kann ich deren Vorzüge dem Kunden oder der Kundin auch nicht vermitteln – und ich meine überzeugend vermitteln -.
Wirft man einen oberflächlichen Blick auf einige Übungen der Angewandten Improvisation ist der konservative Betrachter oftmals irritiert und denkt, er befände sich auf einem Kindergeburtstag. Leider sind wir ja alle sehr stark von unserer Schul- und Studienzeit geprägt. Da wird gebüffelt – da hat man Abgabetermine – da muss man Rechenschaft ablegen. Aber seien wir einmal ganz ehrlich: Wir können noch so viele Bücher darüber lesen, wie man anderen Menschen wertschätzend und offen begegnet – wenn uns der erlebte Aha-Effekt fehlt, bleiben wir Theoretiker und können nicht aktiv werden. Oder zumindest fällt es schwer, kostet Überwindung, ist es anstrengend.

Die Magie der Angewandten Improvisation liegt darin, auf spielerische und oftmals kindliche Weise an die elementaren Grundvoraussetzungen zu einem angenehmen Miteinander und Mitsichselbst heranführen zu können. Was für ein Satz! Aber es liegt schon sehr viel Wahrheit darin.
Neugierde und Leidenschaft neu entfachen – das sind die Ziele. Sich selber das Leben positiver und angenehmer machen.

Ich konnte live dabei sein, als mich die Veränderung meiner Haltung und die Stärkung meiner Positiven Grundeinstellung durch die Angewandte Improvisation aus einem ganz ganz tiefen Loch quasi herausmanövriert hat. Von Schicksalsschlägen entkräftet dachte Ich: Jetzt wird es unangenehm und ich war mir nicht sicher, ob ich ausreichend Energie aufbringen könnte, diesen spekulativ steinigen Weg mit all seinen Hürden noch einmal zu bewältigen. Aber, was soll ich sagen? Dank den hervorragenden Trainern bei der Clamotta Improschule habe ich selten so viel gelacht und so viel Spaß gehabt wie auf diesem Weg. Und genau das ist es, was ich weitergeben und vermitteln möchte: Es kann Spaß machen, sich weiter zu entwickeln, etwas neues zu lernen, seine Komfortzone zu verlassen. Und plötzlich werden aus den täglichen Herausforderungen, interessante Erlebnisse und Erfahrungen, aus denen man neue Energie schöpft.

Und, um es abschließend in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich bin kein Guru, habe keinen Heiligenschein. Ich habe auch nicht jeden Tag gute Laune. Und ja, ich verfalle zwischendurch in alte Gewohnheiten. Selbstverständlich spielen mir Kopf und Gefühle ab und zu Streiche. Was sich verändert hat? Ich erkenne und akzeptiere das und reiße das Ruder rum. Ziel kann es ja nicht sein, ein anderer Mensch zu werden – vielmehr sich zu öffnen – sich selbst und anderen positiv zu begegnen.

Jetzt habe ich mich wieder einmal schriftlich so richtig verquatscht. Eigentlich wollte ich nur Werbung für meinen Erlebnis-Work-Shop „Positive Vibrations“ machen. Ob dafür jetzt noch jemand Energie hat? In diesem Erlebnis-Work-Shop möchte ich einen ersten kleinen Eindruck von der Magie der Angewandte Improvisation vermitteln. Im Mittelpunkt steht die Erkenntnis, dass mit Wertschätzung, Achtsamkeit, Vertrauen und Verantwortung eine Positive Grundeinstellung erschafft werden kann, die uns das Leben angenehmer und einfacher macht. Ah beinah vergessen, weil es für alle Erlebnis-Work-Shops gilt: Selbstverständlich mit sehr viel Humor und Spaß sowie einem hohen Wohlfühleffekt. Sicher, meine 2Stunden-Erlebnis-Work-Shops werden Euch nicht erleuchten oder gar elementare Probleme lösen – aber die Teilnahme könnte der erste Schritt auf einem Weg dahin sein.
Probiert es doch einfach mal aus:
Positive Vibrations
am 05.09.2019 von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
an der Flora 27, 50735 Köln
Kosten: 25,00 € inkl. Mwst.
Anmeldung und Rückfragen über das Kontaktformular auf www.wolfgang-boy.com oder www.erlebnisworkshops.com oder einfach per E-Mail: boy-wolfgang@t-online.de .
Ich freue mich auf Euch.
Lieben Gruß

