Ist arbeiten wirklich so schrecklich?

Brückentag, Feiertag, Urlaub, Bergfest, Wochenende…

Wenn ich meinem Freundes- und Bekanntenkreis Glauben schenken darf, sind das die Höhepunkte des beruflichen Schaffens. Nicht, dass mich jetzt jemand falsch versteht. Ich kann durchaus das Glänzen in den Augen nachvollziehen bei der Vorstellung, ohne bindende Verpflichtungen in den Tag zu starten. Aber, was sagt das wirklich über uns aus? Was sagt das über unsere Arbeitsplatz aus?

Ist es nicht eine unglaubliche Verschwendung an Zeit und Energie am Mittwoch mit dem Gedanken „Hurra Bergfest – bald ist Wochenende“ in den Tag zu starten? Die Stunden zu zählen bis zum Feierabend? Was sagt das über uns aus? Was sagt das über unsere Arbeitsplatz aus?

Eine Freundin von mir hat sich jahrelang völlig entnervt ins Büro geschleppt. Als sie dann irgendwann gekündigt wurde, hat sie sich in Ihrem ehemaligen Aufgabengebiet selbstständig gemacht. Was sagt das über sie aus? Und bitte, kommt mir jetzt nicht mit dem Argument: Sie möchte das schnelle Geld machen. So naiv ist sie nicht. Ich denke eher, dass Ihr die Aufgabe an sich gefallen hat. Aber, was sagt das dann über den Arbeitgeber aus?

Selbstverständlich werden wir zwischendurch immer wieder einmal mit ungeliebten Aufgaben konfrontiert. Und selbstverständlich dürfen wir auch mal einen schlechten Tag haben, an dem wir uns gerne schnell wieder verziehen und uns den „schönen Dingen des Lebens“ widmen. Aber, wenn es zur Gewohnheit wird, dass wir das, was wir an 40 von 168 Stunden in der Woche tun, verteufeln oder ungerne tun – uns mehr Energie nimmt als gibt, sollten wir uns wirklich fragen, was das über uns aussagt. Machen wir uns klar, dass es sich hier um fast ein viertel unserer wöchentlichen Lebenszeit handelt – ziehen wir die durchschnittlich 8 Stunden Schlaf täglich ab ist es fast ein drittel der Zeit, die uns wöchentlich zur Verfügung steht.

Im Moment leben oder aus dem Moment heraus agieren kann man auch während der Arbeitszeit. In jeder Begegnung, jeder Aufgabe, jedem Telefonat, jedem Gespräch könnte ein kleines Abenteuer stecken. Man muss nur richtig hinschauen, erkennen und zulassen.

Versuchen wir doch, die täglichen Herausforderungen als Geschenke zu sehen mit denen wir wachsen können.

Ich habe natürlich gut reden. Schließlich habe ich einen Arbeitgeber gefunden, bei dem Work-Life-Balance groß geschrieben wird. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es Arbeitsplätze, dass es Situationen gibt, die den besten Willen und die best gemeinten Vorsätze zu unterdrücken wissen. Es hat Jahrzehnte und einen langen Weg gebraucht bis ich hier angekommen bin. Und die unwiderrufliche Erkenntnis, dass Du den ersten Schritt machen musst. Ohne Dein Eingreifen verändert sich nichts. Du musst die Leidenschaft für das, was Du tust, nähren. Denn es ist Deine Leidenschaft. Und mit dieser Leidenschaft wirst Du stark, kannst andere motivieren, es Dir gleich zu tun. Du kannst Deinen Weg finden und den Mut aufbringen, Ihn auch zu gehen. Und das ist dann das größte Abenteuer.

Den abschließenden Werbetext für die Angewandte Improvisation und meine Erlebnis-Work-Shops schenke ich mir an dieser Stelle. Ich denke, Ihr habt alle verstanden um was es mir geht…

Ich wünsche Euch Mut und Leidenschaft

Wolfgang Boy

Trainer für Angewandte Improvisation / ZAI®-Trainer

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