… die Sache mit Greta…

Leute, wir haben ein Problem…

… und man wird es aktuell kaum vermuten, aber das hat zunächst einmal nichts mit dem Klimawandel zu tun. Mit Greta Thunberg aber schon – 16jährige Umweltaktivistin, die sich aufmachte, um die Welt zu verändern.

Sie möchte, dass wir in Panik geraten und ich muss zugeben, Herzlichen Glückwunsch liebe Greta, das ist Dir zumindest bei mir gelungen. Ob das allerdings in dieser Form beabsichtigt war, wage ich zu bezweifeln.

Ja, er macht mir Angst – dieser Mangel an Wertschätzung und Wohlwollen, der mir dieser Tage so ungefiltert um die Ohren gehauen wird sobald ich den Computer hoch fahre. Mir ist vollkommen bewusst, dass wir diese positiven Eigenschaften seit längerer Zeit vernachlässigt haben. Dazu genügt ein Blick auf die Einschaltquoten von RTL2 oder eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Aber gerade in den aktuellen Diskussionen um Greta Thunberg wird dies mit einer Heftigkeit deutlich, die uns zwingen sollte, nicht länger weg zu schauen und uns motivieren muss, umzudenken.

Die positive Nachricht: Unsere Gesellschaft hat sich weiter entwickelt. Ja, das hat sie. Denkt nur an das alte Römische Reich. Da wurden die Überbringer schlechter Nachrichten noch hingerichtet. Heute werden sie „nur noch“ im Internet beschimpft und erniedrigt. Und weil das anscheinend so viel Spaß macht, zerfleischen sich die Kommentatoren dann anschließend verbal gegenseitig. Das nennt man wohl technischen Fortschritt.

Diskutieren wir wirklich darüber, ob es einen menschengemachten Klimawandeln gibt – ob Greta Thunberg sympathisch ist – ihre Aktionen und Auftritte glaubwürdig sind – ob Schüler nicht besser zur Schule gehen sollten? Verlieren wir nicht ganz plötzlich durch diese Diskussionen die ursprüngliche Grundidee aus den Augen und verpassen damit die Chance auf Veränderungauf Verbesserung ? Oder ist das vielleicht sogar Absicht, weil wir uns eben doch nicht mit unserer eigenen Lebensweise auseinandersetzen wollen oder gar sollen?

Klimawandel hin oder her: Es mangelt uns offenbar an Wertschätzung unserer Natur gegenüber… Egal, ob übermorgen die Welt untergeht oder nicht. Es muss doch jedem einleuchten, dass wir unsere Natur nicht mit unnötigem Plastik und sonstigem Müll verdrecken müssen, dass der alte Kühlschrank nicht im Wald entsorgt werden, dass man iBikes nicht in den Rhein werfen muss – dass man Tiere nicht bis aufs Blut quälen muss um sie anschließend kostengünstig zu verspeisen… Wir müssen doch spüren, dass die Luft knapp wird und die Nerven blank liegen, weil die Innenstädte mit Autos vollgestopft sind…

Klimawandel hin oder her: Es mangelt uns offenbar an Wertschätzung unseren Mitmenschen gegenüber… Egal, ob übermorgen die Welt untergeht oder nicht. Es muss doch jedem einleuchten, dass es nicht okay sein kann, Menschen auf aggressive Weise anzugreifen – egal ob im Internet oder sonst wo – egal, ob verbal oder mit Fäusten und Waffen – , anders denkende auszugrenzen, Menschen aufgrund Ihrer Herkunft, Ihres Geschlechts, Ihres Glaubens zu diskriminieren.

Klimawandel hin oder her: Es mangelt uns offenbar an Wertschätzung uns selbst gegenüber… Egal, ob übermorgen die Welt untergeht oder nicht. Es muss doch jedem einleuchten, dass es uns nicht gut tut, wenn wir uns täglich dem Stress aussetzen, uns zu Marionetten zu machen und jedem Überkonsum folgen – wenn wir jeden Tag von A nach B hetzen wie Zombies mit Schnappatmung ohne zu bemerken, ohne zu wertschätzen, dass es so viele positive Dinge auf unserem Weg gibt, die wir mit gestalten könnten.

Klimawandel hin oder her: Es mangelt uns offenbar an Wertschätzung unseren Kindern gegenüber… Egal, ob übermorgen die Welt untergeht oder nicht. Es muss doch jedem einleuchten, dass es unseren Kindern nicht gut tun kann, wenn wir, mit Handy und Kippe in der Hand, genervt den Kinderwagen durch die Gegend zerren – wenn wir unseren Kindern vorleben, dass Konsum wichtiger ist als Kommunikation – wenn wir ihre Welt systematisch und ihr kindliches Lachen zerstören. Wollen wir wirklich, dass unsere Kinder in einer solchen Welt ums Überleben kämpfen müssen?

Klimawandel hin oder her: Es muss doch einleuchten, dass uns nur begrenzt Zeit zur Verfügung steht. Wollen wir diese Zeit wirklich damit vergeuden, positive menschliche Eigenschaften mit negativer Energie im Keim zu ersticken.? Wir sind doch starke Individuen, die jeden Tag etwas bewirken können. Wieso tun wir das nicht? Und zwar im positiven Sinne

Wir müssen nicht gleich die ganze Welt verändern…
Das werden wir auch nicht, wie uns Politiker, Großkonzerne und Hater jeden Tag aufs neue beweisen möchten.

Hektisch und verzweifelt schauen wir nach Berlin, aber die Politiker werden uns nicht helfen. Sie werden auch weiterhin das Thema Umwelt nicht auf Ihre Prioritätenliste setzen und uns auch weiterhin vorleben, wie man „es eben nicht machen sollte“. Das werden wir quittieren, indem wir als Wähler abwandern, zu Parteien, die dieses Thema offenkundig auf Ihrer Agenda haben. Schlimmer und viel gefährlicher ist, dass sie uns als Menschen nicht ernst nehmen, nicht wertschätzen. Und dabei müsste doch selbst bei den Volksvertretern in Ihren Parallelwelten angekommen sein, dass davon Parteien profitieren, die lediglich den Anschein erwecken, bürgernah zu agieren und eigentlich ganz andere Ziele verfolgen.

Wir sind auf uns gestellt. Es liegt in unserer Verantwortung. Es ist an uns einen ersten Schritt zu gehen, damit unser tägliches Leben ein wenig schöner wird: für uns und unser Wohlbefinden, für die Menschen, die uns begleiten, für die Natur um uns herum und für unsere Kinder, deren Lachen und Lebensfreude uns inspirieren. Und ist der erste Schritt einmal getan, folgen die nächsten automatisch, weil es einfach ein gutes Gefühl ist, in die richtige Richtung zu gehen. Und, weil es uns jeden Tag stärker macht.

Umdenken, wahrnehmen, wertschätzen – das sind die Stichworte.

Das müssen wir – das sollten wir – jetzt!

Und dabei nicht aus den Augen verlieren, was gut für uns alle ist …

Mit besten Grüßen

Wolfgang Boy

Trainer für Angewandte Improvisation / ZAI®-Trainer

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